Landschaften von atemberaubender Schönheit – hier entspringt der Blaue Nil, welcher der Hauptwasserlieferant für den längsten Fluss der Erde ist. Auch eine der ödesten Wüsten der Erde mit aktiven Vulkanen und Salzseen – die Danakil – befindet sich in Äthiopien.

Es ist ein Land voller Sagen und Mythen: Die Salomonische Dynastie, die mehrere Jahrhunderte lang regierte, soll beispielsweise vom biblischen König Salomon und der sagenumwobenen Königin Saba abstammen. Lucy, eine unserer frühesten Vorfahren, wurde in Äthiopien gefunden.

Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Pro-Kopf-BIP liegt mit für 2016 geschätzten 1900 Dollar deutlich unter dem afrikanischen Durchschnitt. Etwa 77 Prozent der Bevölkerung hatten in 2011 weniger als 2 US-Dollar pro Tag zur Verfügung, bei 39% Prozent sind es weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag. Etwa 10 Prozent des jährlichen Nahrungsmittelbedarfs wird ganzjährig durch internationale Hilfe gewährleistet. In Zeiten mit erhöhtem Bedarf, beispielsweise in Perioden extremer Dürre, sind es 25 Prozent. Dies bedeutet, dass etwa 4 bis 5 Millionen Äthiopier dauerhaft von Nahrungsknappheit bedroht sind und ihre Existenz direkt von externer Unterstützung abhängig ist.

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Das Land ist innenpolitisch fragil und unternimmt große Anstrengungen, wirtschaftlich nicht unter die Räder der Globalisierung zu geraten. Äthiopien ist strukturell von Nahrungsmittelknappheit betroffen, ebenso wie von häufigen Überschwemmungen. Viele Menschen können nicht lesen oder schreiben, sind nicht in die moderne Ökonomie eingebunden und haben nur unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung.

Die größten ökologischen Probleme Äthiopiens sind wiederkehrende Dürren,  Entwaldung und Bodenerosion sowie Überschwemmungen. Die Hauptursachen für Entwaldung in Äthiopien sind die Ausbreitung der Landwirtschaft und das starke Bevölkerungswachstum. Große Teile des äthiopischen Waldbestandes sind in den letzten 50 Jahren gerodet worden, entweder um neue landwirtschaftliche Nutzflächen zu schaffen oder für die Gewinnung von Brennholz.

Seit Beginn des Jahres 2015 führten ausbleibende Regenfälle (Auswirkungen des in 2015 sehr ausgeprägten “El Niño”-Phänomens) zur größten Dürre der letzten Jahrzehnte. Experten berichteten in 2016 von mehr als 10 Millionen Menschen (manche Quellen gehen sogar von fast 20 Millionen aus), die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen waren. Auch in 2017 ist Äthiopien durch ausbleibende Regenfälle von Dürre, Ernteausfällen und Nahrungsmittel-knappheit betroffen. Auch das Wirtschaftswachstum, welches in den letzten Jahren konstant im zweistelligen Bereich lag, leidet unter dieser langen Dürreperiode.

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